Teambericht: Zerbst / Anhalt 2020

Team: Alfred und Armin Widmann
Bericht: Melanie Geißinger


Nach monatelanger Tüftelei und Schrauberei konnten wir Mitte 2020, zwischen den beiden Corona-Lockdowns, endlich die ersten Testläufe in Zerbst / Anhalt in Angriff nehmen. Unser erster Termin war das Wochenende vom 17. – 19.07. Da wir noch keinen eigenen LKW haben, durften wir uns den von René Rygol ausleihen. Das erstmalige Verladen von unserem Chevrolet Camaro war durchaus zeitaufwendig, da er gerade so in den LKW passte. Hier war also Millimeterarbeit notwendig. Das letzte Rennwochenende war auch schon etwas länger her, weshalb wir erstmal schauen mussten, wo das ganze Equipment so herumliegt. Nach einer siebenstündigen Fahrt quer durch Deutschland erreichten Alfred, Armin und Mellie das Fahrerlager spät abends gegen 22 Uhr. Zu dritt war unser Wochenendquartier innerhalb von zweieinhalb Stunden aufgeschlagen. Erschöpft aber zufrieden fielen wir in unsere Feldbetten.

Am nächsten Morgen gingen die Vorbereitungen nach einem ausgiebigen Frühstück los. Zunächst haben wir bei den anderen Teams zugeschaut, um einen groben Überblick zu bekommen. Da auch die Warteschlange im Vorstart ziemlich lang war, entschieden wir uns bei den sommerlich heißen Temperaturen von über 30°C noch ein wenig zu warten. Am frühen Nachmittag probierten wir den Chevrolet Camaro am hinteren Ende des Fahrerlagers einmal aus. Da Armin vorher noch nie damit gefahren war, galt es erstmal ein Gefühl für das knapp 600 PS starke Geschoss zu bekommen. Es wurde noch sehr viel geschraubt und optimiert. Die Anwesenheit von Alfred, Robert und Anton waren an diesem Tag sehr hilfreich! Auch Andor und Sam haben mal bei uns vorbeigeschaut. 

Am späten Sonntag Vormittag startete Armin dann das erste Mal auf der ¼-Meile und brachte mit einem holprigen Start eine Zeit von 17 Sekunden auf die Zeittafel. Nach weiteren kleinen Optimierungen ging es ein zweites Mal an den Start. In diesem Duell gegen Andor versagte allerdings das Getriebe und Armin musste abgeschleppt werden. Nach dem frühen Aus bauten wir unser Quartier ab und machten uns bereits gegen 14 Uhr auf die lange Heimreise. 

Wieder zurück wurde das Powerglide-Getriebe ausgebaut und zu Jürgen Nagel nach Hamburg geschickt, damit es überholt werden konnte. Auch die anderen Startfehler, die wir am Wochenende festgestellt hatten wurden behoben. Die Zeit bis September nutzten wir, um in der Werkstatt von „Tiefenbrucker Car Repair“ noch einige Nachbesserungen am Chassis fertig zu stellen und die hinteren Federbeine zu erneuern. Auch die Datenaufzeichnung konnten wir noch einbauen.

Am Wochenende, vom 04. – 06.09. fuhren wir erneut durch ganz Deutschland. Nun allerdings zu viert mit LKW und Sprinter. Die Ankunft im Fahrerlager war dieses Mal um 21 Uhr. Nach dem Aufbau und einer Brotzeit mit Alfred, Iris, Armin, Mellie, Robert und Peter ging es spät abends wieder auf die Feldbetten. In den Wochen zwischen den beiden Rennen hat Alfred dem Camaro eine weiße Lackierung und einen bayerischen Ralleystreifen verpasst. So macht das Gefährt schon mehr her als noch im Juli. 

Das Wetter war an diesem Wochenende allerdings etwas herbstlicher und kühler, vom Regen wurden wir aber weitestgehend verschont. Samstag Vormittag gab es eine kurze Regenschauer und danach wurde die Rennstrecke wieder von der Sonne abgetrocknet. Armin, Robert und Peter haben das ganze Wochenende daran getüftelt das Linelock, Transbreak und die Aufzeichnung zum Laufen zu bringen – mit Erfolg. Nach jedem Durchlauf wurde noch einmal optimiert. In insgesamt sechs Durchläufen steigerte sich Armin von einer anfänglichen Zeit von 12,5 Sekunden bis hin zu einer sehr guten Zeit von 11,2 Sekunden. Mit dem Ergebnis sind waren sehr zufrieden!

Am Ende dieses Wochenendes hatten wir nur noch ein paar Kleinigkeiten auf unserer To-Do-Liste für das letzte Rennwochenende im Oktober. Armin kam mit den bisherigen Umbauten sehr gut zurecht, was sich auch an den Reaktionszeiten ablesen konnte. Diese lagen wieder im Junior-Dragster-Bereich von ~0,01 Sekunden. Für das letzte Rennen hatten wir noch den Umbau des vorderen Fahrwerks geplant. Peter, Anton und Alfred hatten schon alle Teile parat, doch leider wurde daraus nichts mehr. Doch nach der Saison ist vor der Saison! Ungeachtet von Corona werden wir nun noch einige Umbauten über die Wintermonate vornehmen, um dann 2021 eine volle Saison fahren zu können.

Abschließend noch ein herzliches großes Dankeschön an unsere Helfer und Unterstützer: 

– Peter Tiefenbrucker (Tiefenbrucker Car Repair)
– Anton Würflingsdobler (Brain und Fachwissen)
– Robert Liebl (Datenaufzeichnung)
– Metallbau Wallner (Schweißarbeiten, Umbau Chassis)
– Schöfer Racing: Wolfgang, Rudi, Peter (für den geilen Motor)