Saisonvorschau – Aschenbrenner Drag Racing Team

Die Saison ist gestartet und wie so oft sind wir erst wenige Tage vor dem Saisonstart fertig geworden. Nun denkt man sich als Außenstehender sicherlich: „Was macht man in über sechs Monaten Winterpause, um so knapp fertig zu werden?“

Ein kurzer Über- und Rückblick:

Nach dem Rennen in Hockenheim im vergangenen August wurde an einem Zylinder ein defekter Kolben festgestellt (wir haben berichtet). Mit diesem Schaden sind wir zwar immerhin ins Finale der NitrolympX gefahren, jedoch hat er auch Spuren hinterlassen. So wurden die Zylinderlaufbahn beschädigt. Ebenso wie der Brennraum, ein Ventil und die Ventilsitze.

Diese Beschädigungen wurden behoben. Da man aber (zumindest, wenn man es ordentlich macht) beide Zylinderköpfe möglichst gleich bearbeiten muss, wurde das auch entsprechend umgesetzt.

Das bedeutet: Zylinderlaufbahnen neu gehohnt, Kolben beschichtet, Kolbenringe erneuert, Ventilsitze erneuert bzw. nachgeschnitten, Ventil ersetzt, und vieles mehr.

Das alles benötigt Zeit und die Ersatzteile sind zum Teil Sonderanfertigungen aus den USA: zwar relativ schnell verfügbar, aber sehr kostspielig. Eigentlich wollten wir, noch bevor der Schaden bekannt wurde, den selbst entwickelten Ansaugtrakt optimieren. Doch zunächst war es wichtiger, den Motor wieder instand zu setzen. 

Anfang April waren wir damit fertig, doch für den Ansaugtrakt blieb eigentlich keine Zeit mehr. Trotzdem dachten wir uns: ALL IN – wir versuchen es! Falls es nicht klappt, können wir immer noch den alten Stand verwenden. Gesagt, getan: Die konstruierten Teile gingen in die Fertigung, Blechteile wurden hergestellt, der 3D-Drucker lief im Dauereinsatz. Zwischendurch war Ostern und die Familie möchte auch noch etwas vom Zusammenleben haben, bevor die Rennsaison beginnt. Eine Woche Urlaub musste auch noch sein. 

Wie es nun mal so ist, hat bei den letzten zu druckenden Teilen der Drucker seinen Dienst quittiert. Glücklicherweise fand sich schnell jemand, der uns die fehlenden Teile gedruckt hat – in diesem Sinne: Danke an die Firma www.ahutec.de!

Stunden bevor wir nach Zerbst zum Test & Tune aufgebrochen sind, waren wir fertig und konnten noch einen ganz kurzen Startversuch in der Garage durchführen – um dann direkt den Bus zu beladen. Dieser hat zwischenzeitlich noch neue Reifen vom www.reifenmann.de bekommen, um möglichst gut für unsere weiten, geplanten Fahrten in dieser Saison gerüstet zu sein.

Danke an Markus Fehlberger www.fehlberger.net für die zur Verfügung gestellte Werkstatt und Montiermaschine.

Wir fuhren dann wie geplant nach Zerbst und konnten erst einmal durchatmen. Die Fahrt verlief ruhig – bis das Navi meinte, es müsse uns kurz vor dem Ziel etwas im Kreis schicken. Es war wohl etwas von einer Straßensperre verwirrt. Mit etwas Verspätung kamen wir in Zerbst an, konnten im Trockenen aufbauen und noch kurz vor der Abendruhe ein Warm-up durchführen.

Der Wetterbericht für die erste Nacht war etwas beunruhigend: Regen und Sturm kamen auf uns zu. Mittlerweile gut vorbereitet, konnten wir aber alles rechtzeitig sichern, bevor es losging. Der ein oder andere Pavillon anderer Teams flog durch die Luft. Bei uns blieb alles am Boden.

Samstag – erster Testtag

Nach einem weiteren langen Warm-up des Motors gingen wir in die Startaufstellung. Langes Warten war angesagt: Die neue Zeitnahme lief noch nicht wie gewünscht. Außerdem meinte ein Gast, seinen E-Karren an das Stromaggregat für die Veranstaltungstechnik anschließen zu müssen – und verursachte damit einen Stromausfall, was weitere Verzögerungen mit sich brachte. Nach über zwei Stunden Warten ging es dann endlich los. Den ersten Lauf fuhr ich mit ca. 50 %, um den neuen Kolbenringen etwas Eingewöhnungszeit zu geben. Es fühlte sich aber dennoch recht gut an.

Am Nachmittag konnten wir dann noch einen weiteren Lauf absolvieren, bevor die nächste Regenfront uns einen vorzeitigen Feierabend bescherte. Auch der zweite Lauf verlief planmäßig, und wir konnten zufrieden den Testtag beenden. Zum erleichterten Anstoßen war es dann fast noch zu kühl, aber wir müssen uns wohl an das Wetter gewöhnen, denn bereits nächste Woche geht es nach England zum ersten Saisonrennen in Santa Pod: ein Double-Header, beginnend mit den Doorslammers, gefolgt vom Main Event – zwei große, aufeinanderfolgende Rennen.

Bereits am kommenden Dienstag geht es los in Richtung Fähre. Zolldokumente sind erledigt, auch die Zollbeschau wurde gestern erfolgreich durchgeführt. Alles Themen, die „so nebenbei“ gemacht werden müssen: zwischen am Auto schrauben, Beruf, Familie etc. Für Freunde und teilweise auch Familie blieb in letzter Zeit wenig Luft. In diesem Sinne: Danke für euer Verständnis.

So konnte ich auch den neugeborenen Neffen seit Wochen nicht sehen, weil ich bei den Besuchsterminen nicht da war bzw. keine Zeit hatte. Alles Opfer, die man von Zeit zu Zeit bringen muss. Auch das kann ruhig einmal in einem Bericht erwähnt werden.

Unsere weiteren geplanten Rennen:
Clastres II (Frankreich) – Juni
Clastres III (Frankreich) – Juli
Gardermoen (Norwegen) – August
Tierp (Schweden) – August
Sundsvall (Schweden) – August
Hockenheim (Deutschland) – August

Wie immer freuen wir uns auf eure Unterstützung – Sponsoren ebenfalls gerne willkommen! Vielen ist nicht klar, dass wir mit unserem Sport kein Geld verdienen. Allein die Reisekosten für die Saison belaufen sich auf einen höheren vierstelligen Betrag. Wer uns unterstützen möchte, kann sich gerne melden – jede Hilfe ist willkommen!