Nach der Rückkehr aus Rivanazzano / Italien machten wir uns nach wenigen Tagen erneut mit dem LKW auf den Weg zum nächsten Rennen. Nun zog es uns in die entgegengesetzte Richtung in den Norden Deutschlands. Die Strecke in Zerbst ist uns von diversen Test and Tune Wochenenden aus dem letzten Jahr bereits bekannt. Nach siebeneinhalb Stunden Fahrt, angefangen bei sonnigen 30°C in Bayern, sind wir abends um 20:30 Uhr im regnerischen Sachsen-Anhalt angekommen.
Nachdem der Regen abgeklungen war haben wir alles aufgebaut und den Abend entspannt mit Dirk und Kirstin Sommer ausklingen lassen. Der bereits eh schon lange Tag war leider noch nicht so bald zu Ende. Ein Sturm zog auf und dieser ließ unsere Pavillions nicht an ihrem vorgesehenen Platz stehen. Die Stützen haben ordentlich an die Seitenwand des LKW geschlagen und uns kurz nach dem zu Bett gehen wieder geweckt. Also haben wir mitten in der Nacht wieder alles abgebaut und konnten dann endlich schlafen gehen.
Am Samstag ging es erst mal recht entspannt um 8:30 Uhr mit der Fahrerbesprechung los. Vorher haben wir erneut alles aufgebaut und auf dem noch immer windigen Platz gefrühstückt. Ab ungefähr 10:00 Uhr ging dann der Fahrbetrieb mit den ersten Qualiläufen los.
Beim ersten Qualilauf hat sich der starke Rückenwind sofort positiv auf die gefahrene Zeit ausgewirkt. Armin fuhr gute vier Zehntel schneller als zuletzt in Rivanazzano und war damit weit unter Index. Für den zweiten Lauf haben wir die Traktion auf der Strecke etwas überschätzt und die Startdrehzahl mit 3400 Umdrehungen zu hoch angesetzt. Das Ergebnis war eine Zeit mit zwei Zehntel über Index. Den dritten und letzten Qualilauf hat Armin dann mit 3000 Umdrehungen und einer Zeit von gut einem Zehntel über Index ganz gut getroffen. Ein vierter Lauf hat für einen weiteren Verbesserungsversuch leider nicht mehr stattgefunden.
Damit war bereits um 18:30 Uhr Schicht im Schacht für diesen Renntag, den wir ebenfalls mit den Sommers sowie mit Markus Münch ausklingen lassen haben. Es wurden einige Anekdoten und Geschichten aus längst vergangenen Tagen erzählt und wir alle freuen uns sehr auf diese Rennsaison.
Nach einem langen, kühlen Abend und einer ruhigen Nacht starteten wir gut gelaunt in den Tag der Eliminations. Die Klasse ProET durfte den zweiten Renntag gegen 10:30 Uhr eröffnen. Bei strahlendem Sonnenschein und zwei Grad mehr als am Vortag warteten wir geduldig im Vorstart. Erst an diesem Morgen wurde die Qualifikationsliste mit der Bekanntgabe der Paarungen ausgehängt. Nach kurzer Suche machte sich Armin mit Michael Försch bekannt.
Armin ist mit einem Index von 10,45 Sekunden in das Rennen gestartet. Mit einer sehr guten Reaktionszeit schoss der Camaro auf der geklebten Strecke los. Michael ging mit einem Index von 10,69 Sekunden an den Start und hat Armin auf den letzten Metern bis zum Ziel noch etwas verunsichert. Dadurch ging Armin leicht vom Gas und verfehlte seinen Index um acht Hunderstel. Michael hingegen fuhr ein starkes Rennen und kam bis auf fünf Tausendstel genau an seinen Index heran. Damit war der Tag für uns unerwartet früh vorbei und wir beschlossen die Heimreise anzutreten.
Hocherfreut, dass wir noch bei Tageslicht zu Hause sein würden fuhren wir um 13:30 Uhr im Fahrerlager los. Allerdings wurde uns eine zeitige Ankunft nicht gewährt, da wir auf Höhe von Leipzig durch einen sehr schweren Unfall in einer Baustelle ausgebremst wurden. Die vierstündige Wartezeit bis zur Weiterfahrt verbrachten wir lustigerweise erneut mit den Sommers, da die beiden nur ein paar Meter hinter uns im Stau gefangen waren. Die restliche Heimfahrt verlief dann glücklicherweise ohne weitere Vorfälle und wir rollten gegen 1:00 Uhr nachts auf den heimischen Hof.
Bericht: Alfred Widmann
Bilder: Melanie Geißinger