NitrOlympx, Hockenheim 25. – 28.08.2022

(Widmann Dragracing)

Wir haben lange darauf hingefiebert endlich wieder bei den NitrOlympx anzutreten. Und endlich war der Moment da. Am Mittwoch machten wir uns zu viert auf den Weg nach Hockenheim. Gegen 15 Uhr erreichten wir das Fahrerlager, wo die Familien Sommer und Czekalla bereits auf uns warteten. Wir richteten uns natürlich wieder nebeneinander ein, in diesem Fall aufgrund der Vorgaben auf engstem Raum. So entstand ein gemütliches „großes Outdoor Wohnzimmer“, das wir allesamt gemeinsam bewohnen würden. Am ersten Abend streiften wir bereits gut gelaunt durch das immer voller werdende Fahrerlager. Die Aschenbrenners waren auch zeitig angekommen und weitere folgten. 

Am Donnerstag startete gegen 10 Uhr vormittags die technische Abnahme aller Klassen. Da noch kein Rennmotor laufen durfte schoben fast alle (zumindest die, die es mitbekommen hatten) ihre Autos und Bikes brav nach vorne. Insgesamt acht Prüfer nahmen die Autos und Fahrer regelrecht auseinander. Penibelst genau wurden sämtliche Punkte aus dem FIA-Reglement überprüft. Die Fahrer mussten dieses Mal sogar ihre komplette Schutzausrüstung anziehen, um die Passgenauigkeit begutachten zu lassen. Bereits die kleinsten Mängel drohten zu einem Rennausschluss zu führen, sofern sie nicht behoben wurden. Von den kleinsten und unerfahrensten Teams bis zu den alten Hasen im Drag Racing Sport waren alle gleichermaßen betroffen.

Somit war die Stimmung im Fahrerlager an diesem Tag alles andere als gelassen. Jeder war angespannt und genervt davon „Mängel“ zu beheben, die an allen anderen Rennen bisher nicht interessiert haben. So waren auch Alfred und Armin den ganzen Nachmittag damit beschäftigt den Rennsitz irgendwie zwei Zentimeter weiter nach unten zu versetzen, damit zwischen Helm und Überrollkäfig ein paar Millimeter mehr Luft waren. Außerdem suchten wir das Fahrerlager nach einer Nomex-Unterwäsche ab, die Armins Rennanzug erst „funktionstüchtig“ machte. Gegen 18 Uhr konnten wir dann erneut zur Prüfstelle rollen und uns den Sticker abholen. Die wohl wichtigste Errungenschaft des Tages. Mit der Teilnahme der Fahrerbesprechung gegen 20:30 Uhr wurde dieser dann final gültig und wir durften am Freitag in die Qualifikation starten.

Ab 9:00 Uhr morgens durften dann endlich die Rennmotoren angeschmissen werden, allerdings startete 15 Minuten später direkt die erste Qualirunde für ProET. Somit blieb eigentlich keine Zeit für einen Warm Up, dieser musste während der Fahrt zum Vorstart stattfinden. Bereits mit diesem ersten Lauf setzte sich Armin an die Spitze des Starterfeldes von 44 Fahrern. Kurz nach Mittag starteten wir dann in die zweite Runde, in der Armin sich zwar nicht verbesserte aber dennoch seine Top Qualifier Position halten konnte. Am Abend folgte dann direkt Runde drei, in der Armin nun von Rilana Dold und Niek de Kruif überholt wurde. Später wurde unsere Truppe noch durch ein paar Freunde und Verwandte komplettiert und wir ließen den ersten erfolgreichen Renntag gebührend ausklingen.

Der Samstag begann ebenfalls wieder um 9:15 Uhr mit dem vierten und letzten Qualilauf für uns. Armin konnte diese Runde mit der besten Zeit des Feldes abschließen, Jedoch rüttelte das nichts mehr an der Gesamtreihenfolge der vorderen Plätze. Damit startete Armin als Drittplatzierter der Qualifikationsliste in die erste Elimination gegen Laurent Levi. Der Franzose ist ein super lieber Mensch, aber auf der Rennstrecke ein echt starker Gegner. Das Duell der Beiden war ziemlich spannend und auf den ersten Blick auch nicht eindeutig. Jedoch kam Armin an der Ampel einen Tick besser vom Fleck und diese acht Tausendstel machten am Ende dann doch noch den Unterschied. 

So konnten wir uns doch noch freuen in der nächsten Runde gegen Janine Petzold antreten zu dürfen. Doch vorher sahen wir uns das Hauptevent der NitrOlympx, die unvergleichliche Nightshow, an. Ein wahres Spektakel mit brennenden und rauchenden Burnouts, waghalsigen FMX-Stunts sowie diversen jetbetriebenen Vehikeln und einigen La-Ola-Wellen des Publikums. Wir waren beeindruckt von der tollen Show und freuten uns auf den finalen Renntag am Sonntag.

Auch dieser startete für die Klasse ProET direkt in der Früh um kurz nach neun Uhr. Armin und Janine eröffneten den letzten Renntag mit zwei super rauchenden Burnouts. Die Slicks waren nun warm, es konnte losgehen. Janine dialte eine Zeit von 9,88 Sekunden ein, Armin zielte eine Zeit von 10,64 Sekunden an. Die Mercedes-Fahrerin ging in dieser Runde eher auf Nummer sicher und kam mit einer Zeit von 9,973 Sekunden im Ziel an. Allerdings schaffte es Armin leider nicht Janine aus dem Rennen zu werfen, stattdessen eliminierte er sich mit einem Breakout von nicht mal zwei Hundertstel selber. Unser Fahrer nahm es gelassen, so läuft es eben.

Das restliche Team war dann aber doch ein wenig geknickt. Geht es für uns doch nun um wichtige Punkte in der Meisterschaft, in der uns gerade Janine dicht auf den Fersen ist. Dennoch führt Armin die Gesamtpunkteliste weiterhin an, wenn auch Ronnie Mercer auf Platz zwei, sowie Janine Petzold auf drei und Martin Weikum auf vier mit geringer Differenz folgen. Dieser Zwischenstand ist nun Grund genug, dass wir wohl oder übel doch noch in Rivanazzano sowie in Zerbst antreten werden, um weitere mögliche Punkte zu sammeln. Es bleibt bis zum Schluss spannend, wer am Ende der Saison den Pokal mit nach Hause nehmen darf.

Das Wochenende ging wie jedes Rennwochenende wieder mal viel zu schnell vorbei und wir mussten uns von unseren Freunden verabschieden. Am Montag packten wir ganz in Ruhe unsere Sachen wieder zusammen und verließen das inzwischen ziemlich leer gewordene Fahrerlager am Vormittag in Richtung Heimat.