Widmann Racing – Saisonstart März 2025 in Santa Pod / UK

Nachdem der Aufbau beider Autos inzwischen auf einem halbwegs guten Stand war setzte sich Alfred bereits Anfang 2025 das Ziel beide Autos bis zu den Springspeed Nationals Ende März raceready zu haben. Das restliche Team blieb bis kurz vor knapp skeptisch, ob das tatsächlich realistisch war. Zu Recht, denn es war in der Tat eine sehr enge Zeitschiene mit allem rechtzeitig fertig zu werden. Die letzten Tage vor Abreise waren gespickt mit kleineren und größeren Herausforderungen.

Armins Auto war ca. eineinhalb Wochen vor Abreise so gut wie fertig, bei Gabriels Auto sah das Ganze etwas anders aus. Am vorletzten Märzwochenende wurden die bis dato noch fehlenden Auspuffkrümmer geschweißt, bevor das Auto bzw. der Motor dann am Sonntag (zwei Tage vor Abreise) das erste Mal überhaupt angelassen werden konnte. Hier stellte sich leider heraus, dass die eigentlich neue Spritpumpe nicht so funktionierte wie sie sollte. Mit Chris Heuer Hilfe wurde dann per Express eine neue Pumpe in den USA bestellt, die gerade noch rechtzeitig am Mittwoch in Deutschland ankam.

Montag Abend wurden dann LKW beladen sowie Flüge gebucht. Alfred und Iris starteten bereits am Dienstag Vormittag in Richtung Breisach am Rhein, um in der Garage der Familie Boch auf dem Weg noch schnell beide Chassisabnahmen durch Jörg Schumacher vornehmen zu lassen. Armin stand Mitte der Woche noch mit dem DMSB sowie unterstützend mit Andrea Kloss bezüglich seiner Fahrerlizenz in Verbindung. An dieser Stelle nochmal vielen Dank für die Unterstützung!

Donnerstag Abend war das Team dann komplett in Santa Pod angekommen, wo wir den ganzen Freitag fleißig an beiden Autos geschraubt haben. Die Spritpumpe wurde installiert, die Motoren abgestimmt sowie die Fallschirme angebracht. Die technische Abnahme am späten Nachmittag verlief problemlos. Als wir dann gegen 17:45 Uhr endlich mit allem fertig waren und zum ersten Testlauf aufbrachen wurde die Strecke leider kurz vorher geschlossen. Somit fielen die ersten Testfahrten also direkt am Samstag ins Qualifying, in das beide erst einmal ohne großen Plan mit einem Index von 10,00 Sekunden starteten. Vorsichtig tasteten sich beide an die Leistung der Autos heran und fuhren im ersten Testlauf 12er Zeiten. Für Q2 wurden dann beide etwas mutiger und brachten 10,43 (Gabriel) und 9,79 (Armin) Sekunden auf die Viertelmeile. 

Nachdem Alfred bisher noch keine Luftfilter besorgt hatte musste noch schnell eine Lösung her. Kieron vom Team Annie brachte uns auf eine simple aber geniale Idee, wozu Armin und Mellie sich spontan zum nächsten Tesco aufmachten und die letzten zwei Nudelsiebe ergatterten. Diese wurden dann kurzerhand als Übergangslösung auf die Vergaser angebracht. Q3 wurde leider (vermutlich aufgrund Zeitverzug über den ganzen Tag) komplett abgesagt. Dennoch hatten es beide Jungs irgendwie geschafft sich für die Eliminations zu qualifizieren. Ganz überraschend haben wir dann noch Besuch von Dirk und Kirstin Sommer vom Laturna Motors Team bekommen, die uns spontan supporteten.

Am Sonntag ging es dann direkt in der Früh zur ersten Elimination. Für einen ordentlichen Warm-Up fehlte uns tatsächlich die Zeit, der Pitmarschall hat uns direkt um kurz nach neun Uhr aufgerufen. Nachdem die Motoren frühestens um neun Uhr gestartet werden dürfen musste dann also die Fahrt bis zum Vorstart zum Warmlaufen ausreichen.

Gabriel trat mit einem Index von 10,10 Sekunden gegen Don Scott und seinen schönen blauen Plymouth Superbird mit 9,77 Sekunden an. Mit der zwar minimal besseren Reaktionszeit von Gabriel verlor er das Rennen aber bereits nach 60 Fuß aufgrund eines holprigen Starts. Er versuchte seinem Kontrahenten nachzujagen und legte dadurch leider einen Breakout von fast 28 Hundertstel hin, wodurch er dem Briten den wohlverdienten Sieg überließ. Dieser fuhr knapp 16 Tausendstel genau an seinen Index heran.

Armin startete kurz darauf gegen Amy Watkins in ihrem orangen Firebird, beide mit dem selben Index von 9,50 Sekunden. Auch Armin hatte hier eine minimal bessere Reaktionszeit, hoppelte aber aufgrund seiner schwachen Hinterachse etwas schwergängig am Start weg. Bis kurz vor Schluss lag Armin immer eine Nasenlänge vorne, schlussendlich entschied die Britin das Rennen aber mit 9,5364 Sekunden knapp für sich. Armin war knapp ein Hundertstel langsamer als seine Kontrahentin.

Trotz unseres frühen Ausscheidens sind wir, insbesondere Alfred, wahnsinnig zufrieden mit unserem Saisonstart. Beide Fahrer haben einen guten Auftakt hingelegt, es ist alles heil geblieben (sogar unsere Zelte, die fast vom Wind verweht wurden) und die Autos machen im Großen und Ganzen was sie sollen. 

Ein paar Hausaufgaben haben wir dennoch bis Clastres (Mitte Mai) zu erledigen:

Gabriels Camaro: 

  • Spur der Vorderreifen einstellen
  • Linelock, Tacho und Datenaufzeichnung nachrüsten
  • Elektrik überarbeiten

Armins Camaro:

  • Übersetzung der Hinterachse von 3,82 auf 4,11 verbessern
  • neue Datenaufzeichnung finden
  • Krümmer des Auspuffs ausrichten
  • Auswurfhebel für den Fallschirm nachrüsten

Wir sind wahnsinnig gespannt auf die anstehende Saison und voller Tatendrang das Potential beider Autos auf die Viertelmeile zu bringen.