(Widmann Dragracing)
Alfred startete von Clastres direkt aus die Weiterreise. Mellie, Iris und Armin folgten zwei Tage später via Bahn und Flugzeug zum Raceway. Dieser befindet sich direkt neben dem Flughafen Oslo und der Fluglärm war in der Nacht zum Glück nicht so störend. Alfred war bereits am Nachmittag angekommen und hatte das Lager bereits vollständig aufgebaut.
Am Donnerstag starteten bereits die ersten Qualiläufe. Den ersten Lauf setzten wir aus, um uns einen Überblick zum ganzen Ablauf zu machen. Anfangs machten wir uns noch Sorgen, ob bei vier Renntagen unser Sprit ausreichen würde. Jedoch war alles top organisiert und aufgrund der vielen Fahrer sowie verschiedenen Klassen blieben die täglichen Läufe für jedermann überschaubar. Es gab wahnsinnig viel zu sehen und zu entdecken. In Gardermoen gingen nämlich auch sämtliche Top Klassen an den Start, die (vor allem Mellie) bis dato noch kaum zu Gesicht bekommen hat. Die Atmosphäre war unglaublich und die Leute waren allesamt sehr interessiert. Somit sind wir auch ziemlich schnell mit allen ins Gespräch gekommen. Die Rennstrecke war sehr gut präpariert und jeder Lauf wurde zügig durchgezogen. Das Fahrerlager ist in Gardermoen super kompakt aufgebaut.
Armin schaffte es hier auch mal einen minimal rauchenden Burnout hinzulegen. An zwei von drei Qualiläufen nahmen wir am ersten Renntag teil, bevor am frühen Abend aufgrund eines Rain Out Feierabend war. Sein zweiter Lauf katapultierte ihn umgehend als Top Qualifier an die Spitze der ProET Fahrer, wo ihn auch niemand mehr überholen sollte. Mit 10,64 Sekunden eingedialt kam Armin mit 10,6414 Sekunden und 202,82 km/h im Ziel an. Ein spitzen Lauf, worauf wir alle sehr stolz sind!
Am Freitagmorgen lachte bereits wieder die Sonne vom Himmel und alle starteten gut gelaunt in den zweiten Renntag. Iris und Mellie rüsteten sich mit Handy und Kamera aus und versuchten einige Burnouts und Starts der verschiedenen Klassen fotografisch festzuhalten. Über die nächsten Tage wurde die Strecke immer besser, womit niemand wirklich gerechnet hat. Auch die ortsansässigen Fahrer hatten ihre Schwierigkeiten damit, richtig einzudialen. Normalerweise, so erzählte man uns, wurden die erfahrenen Zeiten mit jedem Lauf eigentlich eher langsamer. Dieses Mal war es genau umgekehrt. Fast jeder brachte immer wieder Break Out´s zustande, weil die Autos immer schneller wurden. So erging es auch uns, was es vor jedem Lauf kniffliger machte welche Zeit wir angeben sollten.
Somit stellte Armin am Samstagnachmittag sogar eine persönliche Bestzeit von 10,49 Sekunden auf. Leider geht es beim Drag Racing aber nicht darum wer am schnellsten ist. Bei diesen Zeitsprüngen waren wir wirklich ratlos, mit welcher Zeitangabe wir am Sonntagmorgen in die erste Elimination starten sollten. Bevor wir uns aber hierüber weiterhin den Kopf zerbrachen nahmen wir noch spontan an einer norwegischen Hochzeit im Startbereich der Rennstrecke teil. Das war mal ein ganz spezielles Erlebnis, das uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird. Schließlich erlebt man eine solche Hochzeit nicht alle Tage.
Am Sonntag startete Armin direkt gegen einen heißen Favoriten, wie unser Nachbar Per Eilertsen mitteilte. Einen letzten Qualilauf gab es nicht mehr, da hierfür im gesamten Tagesablauf die Zeit gefehlt hätte. Der Kontrahent Stein Jarle Tonnes musste am Start noch warten, während Armin mit Schmackes losfuhr. Kurz darauf brachte auch der Norweger seine PS auf die Strecke. Beide Fahrer brachten leider einen Break Out zustande, allerdings schaffte es der Gegner um ein Hunderstel näher an seine Zeit heranzufahren als Armin.
Somit war die Gaudi für uns Bayern leider schon direkt nach der ersten Eli-Runde aus. Das tat unserer guten Laune aber nur kurzzeitig einen Abbruch. Wir nutzten den freien Nachmittag bereits zum Zusammenpacken und feuerten als Zuschauer die anderen Fahrer an. Schließlich schaffte unser Nachbar Per Eilertsen den Einzug ins Finale und konnte sich den zweiten Platz sichern. Auch das Team Ostwind Racing konnte in der Klasse ProStreet einen Gewinn einfahren, Michael Maderer erzielte den ersten Platz. Damit schaffte es zumindest eines von drei deutschen Teams im gesamten Wettbewerb durch einen Podestplatz in Erinnerung zu bleiben. Unsere französischen Freunde der Teams Toxic sowie Custom Gang Racing waren ebenfalls mit allen Fahrern und Autos vertreten. Hier schaffte es Fabien Dubois relativ weit, der in Super ProET ebenfalls Top Qualifier war. Leider konnte er in Gardermoen aber keinen Pokal einfahren.
Am Montag läutete bereits um 02:30 Uhr früh morgens unser Wecker. Gegen 03:00 Uhr machten wir uns auf den Weg und Alfred lud uns am Flughafen ab. Dort warteten wir bis um kurz vor sieben Uhr auf unseren Flieger Richtung München. Alfred schaffte währenddessen die knappen 350 km bis Göteborg und nahm die Fähre nach Frederikshavn. Von dort aus fuhr er die verbleibenden 1300 km etappenweise nach Hause, bis auch er einen Tag nach uns wieder daheim ankam.
Die 25. Drag Challenge in Gardermoen war der absolute Wahnsinn und hat uns richtig gut gefallen. Trotz der weiten Anreise lohnt es sich unserer Meinung nach definitiv dort anzutreten. Wir werden auf jeden Fall wieder kommen, wenn auch vermutlich erst in zwei Jahren das nächste Mal.