Widmann Racing
Genau wie Ende Juni machten wir uns Donnerstag bzw. Freitag auf den Weg nach Frankreich. Das Wetter war allerdings nicht so sonnig und heiß wie noch vor einem Monat, sondern eher verregnet und kühl. Nachdem es die Nacht von Freitag auf Samstag komplett durchgeregnet hatte startete der Samstag für alle Teams sehr entspannt. Viele haben ausgeschlafen, in Ruhe gefrühstückt und erst am späten Vormittag wurde das Fahrerlager so langsam zum Leben erweckt. Die Organisatoren arbeiteten unter Hochdruck daran die Rennstrecke bis Mittag trocken zu bekommen.
Um kurz nach halb zwölf rollten dann die ersten Fahrzeuge ins Lineup, bevor dann gegen halb eins die erste Qualirunde für die Klasse ProET startete. Mit einer Reaktionszeit von zwei Tausendstel im Rotlichtbereich startete Gabriel auf die französische Strecke, allerdings lief der Camaro noch nicht so ganz wie gewohnt. Mit einer verhältnismäßig eher langsamen Geschwindigkeit von 196,55 km/h rollte er nach 11,194 Sekunden durch die Zeitabnahme nach der Viertelmeile. Um kurz nach drei Uhr Nachmittags durften wir zum zweiten Lauf antreten. Allerdings legte Gabriel hier einen gehörigen Break-Out hin, nachdem die Dial-In Zeit auf 11,10 Sekunden hochgeschraubt wurde. Er war hinten raus nicht wirklich viel schneller unterwegs, dennoch schaffte es Gabriel nach 10,836 Sekunden im Ziel anzukommen. Damit rutschten wir auf der Qualiliste dann aber vom 29. auf den 34. Platz runter, womit wir noch nicht für das 32er Starterfeld qualifiziert waren.
Bei der Rückfahrt ins Fahrerlager stellten Gabriel und Alfred fest, dass der Motor sehr unrund lief. Also machte sich Alfred erstmal auf die Suche nach der Ursache und schraubte den Ventildeckel runter. Bei zwei Zylindern standen die Kipphebel schräg bzw. haben nicht mehr funktioniert. Eine kurze Regenpause am Nachmittag verschaffte uns glücklicherweise genug Zeit, dem auf den Grund zu gehen. Erst Ende Juni hatten wir ein Problem mit unseren Kipphebeln, woraufhin Alfred über die paar Wochen zu Hause eigentlich alles nochmal revidiert hatte. Jedoch haben sich nun die Beilagscheiben zwischen Kipphebel, Stößelstangen und Stehbolzen irgendwie gefressen und waren total verbogen und teilweise gerissen. Die winzigen Metallteilchen davon fanden sich beim Durchspülen auch im Bremsenreiniger wieder.
Unser Nachbar Daniel Hefti und sein Mechaniker Dominik kamen dazu und halfen tatkräftig mit, den Motor wieder zum Laufen zu bringen. Dominik hatte glücklicherweise genug Beilagscheiben als Ersatz dabei, 30 Stück an der Zahl, die Alfred dann im ehemaligen Schöfer Auflieger, der nun der Familie Schmid gehört, auf der vorhandenen Drehbank passend abgedreht hat. Anschließend wurden alle Kipphebel und Stößelstangen nochmal gründlich von Alfred gereinigt, bevor wieder alles zusammengebaut wurde.
In letzter Minute eilten Alfred und Gabriel abends um kurz nach acht Uhr zum dritten Qualilauf in den Vorstart. Wie es der Zufall wollte startete Gabriel gegen seinen ehemaligen JD-Konkurrenten Magnus Sommer. Für Alfred stand allerdings erstmal im Fokus, ob der Camaro nun wieder rund lief. Die Dial-In Zeit wurde nur auf 10,80 Sekunden reduziert, obwohl die Meinungen teamintern hierzu etwas auseinandergingen. Gabriel kam wieder auf 202,59 km/h und lief mit 10,715 Sekunden im Ziel ein. Alfred war zufrieden, dass wieder alles funktionierte. Dennoch hatten wir uns auch mit diesem Breakout noch nicht für das Starterfeld qualifiziert.
Am Sonntagmorgen um kurz nach neun Uhr starteten wir mit unserem Warm-up bevor es um elf Uhr zum vierten und letzten Qualilauf auf die Strecke ging. Eingedialt hatten wir nun 10,60 Sekunden, obwohl ein enorm starker Gegenwind wehte. Der bremste alle Fahrer ziemlich aus, was auch bei uns zu einer schlechteren Zeit von 10,88 Sekunden und nur 199,34 km/h führte. Nichtsdestotrotz konnte sich Gabriel damit noch als 32. für die folgenden Eliminations qualifizieren.
Gleich in der ersten Eli konnte Gabriel den Lauf für sich entscheiden und startete in der nächsten Runde. Gabriel konnte den Lauf für sich entscheiden und startete in der nächsten Runde gegen den späteren Sieger Peter Soursas. Mit einem Breakout schied Gabriel an dieser Stelle aus dem Rennen aus. Für die Heimreise am Sonntag war es schon zu spät, daher blieben wir noch und machten uns am Montagmorgen gegen acht Uhr auf den Heimweg.